„Den Bergen des Nordharzes vorgelagert, hebt sich…einem Zwerge gleich, der von Riesen bedroht wird, der kegelförmige Burgberg der Ruine Stapelburg aus der Ebene empor…Durch die Ruinen und die mächtige, wundervoll gewachsene Linde…geht im Abendwind ein Raunen und Rauschen aus alter Zeit, da die Ritter und Edelfrauen zum fröhlichen Waidwerk vorüber ritten und der Hornruf des Wächters von den Turmzinnen ins Tal hernieder klang…“
So romantisch, wie sie der Pastor Grosse in der Ortschronik beschreibt, ist die inmitten von Kirschbäumen liegende Burg noch immer. Alljährlich am dritten Wochenende im August findet das Burgfest statt, aber der Zugang ist jederzeit möglich – für Fotografen ein Muss!
Mit dem Charme eines verträumten Ortes
Der Ort Stapelburg entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus dem Vorwerk, das unterhalb der Turmhügelburg angelegt wurde. Ein Gedenkstein am Ortsausgang nach Bad Harzburg erinnert daran. Im ehemaligen Grenzort ist den letzten Jahren vieles entstanden, was einen modernen Ort ausmacht. Trotz des gewaltigen Fortschritts in den vergangenen 30 Jahren hat sich Stapelburg den Charme eines kleinen, verträumten Ortes bewahrt. Viele junge Familien schufen sich hier ein neues Zuhause. Derzeit leben hier etwa 1400 Menschen.
Erinnerung an Kureinrichtung Jungborn
Bereits 1896 macht Stapelburg mit der Kureinrichtung Jungborn von sich reden. Vor den Toren des Ortes liegt das Gelände der ehemaligen Kuranstalt mit dem Motto „Licht, Luft, Lehm, Wasser“, in der auch Franz Kafka kurte. Diese wurde – weil im Grenzgebiet gelegen – nach dem Mauerbau dem Erdboden gleich gemacht. Die Reste werden nun wieder freigelegt und Besuchern zugänglich gemacht. Ein Modell der gesamten Kuranstalt wird an Ort und Stelle in einem wiedererstellten „Licht-Luft-Häuschen“ die ganzen Ausmaße des Objektes verdeutlichen.
Leben mit der Grenze
Die bewegte Geschichte von Stapelburg wird in der Heimatstube liebe- und eindrucksvoll präsentiert. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört ein waschechtes Relikt der deutsch-deutschen Teilungsgeschichte: Der ehemalige unterirdische Führungsbunker der DDR-Grenztruppen befindet sich am Ortsausgang Richtung Bad Harzburg.
Hinein in den Nationalpark
Stapelburg liegt direkt am Nationalpark Harz. Der Ort bietet hervorragende Möglichkeiten, fernab vom touristischen Rummel die Natürlichkeit des Nordharzes mit dem wunderschönen Tal des kleinen Grenzflüsschens Ecker zu erkunden. Auf dem Harzer Grenzweg sowie auf den Radrouten entlang des Grünen Bandes erschließt sich ein Mosaik von jahrzehntelang unzugänglichen und unberührten Landschaftstypen.
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