Liebe Stapelburger*innen und Nordharzer*innen, werte Bürger*innen,
die Nachricht zur bevorstehenden Schließung des Einkaufsmarktes in Stapelburg hat die Gemeinde Nordharz und mich persönlich schwer erschüttert. Der Verlust der einzigen und sehr wichtigen Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeit im Ort ist ohne Frage ein sehr tiefgreifender Einschnitt in das persönliche Leben vieler Stapelburger*innen. Insbesondere Mitbürger*innen, welche selbst nicht so einfach mehrere Kilometer zur nächsten Einkaufsmöglichkeit bewältigen können, sind hiervon sehr stark betroffen.
Das Unverständnis, der Ärger und auch die Trauer über den Verlust des seit mehreren Jahrzehnten vorhandenen Einkaufsmarktes sind verständlich und absolut berechtigt. Ebenso wie das Bedürfnis, sich zu Luft zu machen über den Umgang mit vielen hundert Betroffenen, ob nun mit Unterschriftensammlungen oder in anderer Form.
Ich durfte jedoch auch neben vielen anderen positiven Aspekten in unserer Gemeinde zwei sehr beeindruckende Seiten der Nordharzer*innen und der Stapelburger*innen in den vergangen Jahren kennenlernen – der Zusammenhalt, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen und die Kraft vieler, wenn es wie jetzt gilt, ein gemeinsames Problem anzupacken und zu lösen.
Egal, ob es um die bürgerschaftliche Unterstützung bei einem größeren Feuerwehreinsatz, die Bekämpfung eines Hochwassers, ein Ortsjubiläum, die Herrichtung eines Spielplatzes oder die Unterstützung eines Großereignisses, wie beispielsweise des 30-jährigen Grenzjubiläums oder des Mühlentages ist. Es gilt immer der Grundsatz: „Hier kennt man sich – hier hilft man sich“.
Und gerade in der jetzigen Zeit, in welcher die Schließung unmittelbar bevorsteht, sollten wir uns auf diesen Grundsatz besinnen, denn gerade jetzt ist die nachbarschaftliche und gegenseitige Hilfe und Unterstützung wohl das beste Mittel, um die erste Zeit ohne Einkaufsmöglichkeit zu überbücken. Daneben sind natürlich auch die mobilen Versorgungswagen und andere Mittel vorhanden bzw. werden wir versuchen, schnelle Lösungen für die erste Zeit zu finden.
Gemeinsam mit dem Ortschaftsrat und dem Ortsbürgermeister, und allen Beteiligten, werden wir versuchen, so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen und den Verlust wettzumachen. In welcher Form das gelingen kann, ob nun mit einem Nachfolgemarkt, einer selbst organisierten Genossenschaft wie in Veckenstedt oder in anderer Form, kann im Moment wohl noch niemand genau sagen. Wir wissen jedoch, dass es, egal ob es der Weggang eines Arztes, der Verlust eines Geldautomaten oder bei ähnlich großen Einschnitten, am Ende meist eine gute Lösung gab – auch wenn manchmal die Zeichen anfangs nicht gut standen.
In diesem Sinne, lassen Sie uns die anstehenden Herausforderungen gemeinsam aus eigener Kraft angehen, denn „Hier kennt man sich – hier hilft man sich“.
Ihr
Gerald Fröhlich
Bürgermeister